Kleine Chronik von Louisenthal

Gründung und Entwicklung
Die seit 1878 existierende Papierfabrik Louisenthal wurde am 5. Mai 1964 von G&D gekauft. Knapp eineinhalb Jahre später, im Herbst des Jahres 1965, ging die neue Rundsiebpapiermaschine zur Herstellung von Banknotenpapier mit Wasserzeichen in Betrieb. Für die Herstellung des Wasserzeichens, eines der wichtigsten Sicherheitsmerkmale des Banknotenpapiers, entwickelte Louisenthal eine völlig neue Verfahrenstechnik. Auch bei der Papierherstellung wurde eine neue Technologie angewandt: Erstmalig wurden Kämmlinge, kurze Baumwollfasern, benutzt, die zur Herstellung von hochwertigen Garnen ungeeignet waren und daher in der Textilproduktion nicht verwendet werden konnten. Am 12. September 1966 legte Louisenthal der Deutschen Bundesbank die ersten Musterbogen mit Wasserzeichen vor. 1967 startete die industrielle Produktion von Banknoten- und Sicherheitspapier. 1968 wurde G&D mit der Entwicklung und Produktion von Schecks und Karten beauftragt. Ab 1973 übernahm Louisenthal die Herstellung des Sicherheitspapiers für den eurocheque.

Turbo Wiedervereinigung
Seit 1967 war Louisenthal alleiniger Lieferant für das deutsche Banknotenpapier. Mit der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten im Jahr 1990 erhöhte sich der Papierbedarf beträchtlich; die dritte Generation der Deutschen Mark wurde erstmals mit dem bekannten Fensterfaden produziert. 1991 kaufte Louisenthal eine weitere Papierfabrik in Königstein und baute sie zu einem modernen international erfolgreichen Produktionsbetrieb aus. 2009 ging in Königstein mit der Papiermaschine (PM) 4 die weltweit modernste Banknotenpapiermaschine in Betrieb. Die Gesamtkapazität erhöhte sich damit auf rund 20.000 Tonnen, was Substrat für etwa 20 Milliarden Banknoten entspricht.

Neues Geschäftsfeld Folien
1999 investierte Louisenthal in das neue Geschäftsfeld „Folienproduktion” und nahm 2003 das Werk Folie in Betrieb. 2005 wurde mit der bulgarischen 20-Lewa-Note die erste Banknote mit dem Durchsichtsfenster varifeye® produziert. Bis 2013 baute Louisenthal seine Folienproduktion kontinuierlich aus. In den vergangenen 11 Jahren hat sich die Kapazität nahezu verdreifacht, auf eine Jahresmenge von 20 Millionen Quadratmetern. Louisenthal gehört heute zu den weltweiten Technologieführern für folienbasierte Sicherheitselemente.

Sicherheitsmerkmale
Der Trend zu immer perfekteren Fälschungen führte dazu, dass G&D und Louisenthal immer anspruchsvollere Sicherheitsmerkmale für Druck und Papier entwickelten: 2008 wurden die neuesten optisch variablen Effekte an der Musterbanknote „Yvonne 2008“ präsentiert. 2009 stellte Louisenthal die neue HybridTM Musterbanknote vor. Hybrid ist eine intelligente Kombination aus einem Baumwollkern mit einer schützenden Folienschicht auf beiden Seiten. Im Kern ist dieser Verbund so sicher wie eine Papierbanknote, außen so widerstandsfähig wie Polymerfolie. Die Umlaufdauer besonders beanspruchter, also niedriger Werte verschiedener Banknotenserien der Welt konnte mit Hybrid verdreifacht werden. 2010 entwickelte Louisenthal das „Banknotenfenster“ varifeye Magic®, das den Branchenpreis als „Best New Currency Feature“ erhielt, was 2014 erneut mit dem Sicherheitsfaden „RollingStar” gelang. Der RollingStar ist ein Sicherheitsfensterfaden mit einem besonderen optischen Farb- und Bewegungseffekt, der bei neuen fälschungssicheren Serien zum Einsatz kommt.

Herzogin Ludovika (Louise) als Namensgeberin
Die Geschichte der Betriebsstätte Louisenthal reicht bis zu den Anfängen des 19. Jahrhunderts zurück. 1818 wurde auf dem Gelände der heutigen Papierfabrik Louisenthal eine Maschinenfabrik gegründet, die zunächst eine Uhrmacherei, dann ein Hammerwerk und ab 1863 eine Baumwollspinnerei beherbergte. 1865 gestattete der bayerische König Max II. dem damaligen Inhaber Schultes, die Fabrik und das umliegende malerische Tal in Erinnerung an die Herzogin Ludovika (Louise) „Louisenthal“ zu nennen.

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Geschichte Louisenthal
Unser Standort in Louisenthal im Tegernseer Tal hat sich in seiner langen Geschichte durch Innovation und Qualität ausgezeichnet.

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